Identität
Leitbild der Evangelischen Schule Robert Lansemann
Christlicher Glauben
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Gemeinschaft
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Pädagogische Grundsätze
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Persönlichkeitsausbildung
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Schulprofil
Wir wollen ein Haus des Lernens sein, in dem alle willkommen sind, denen eine evangelische Sinnorientierung und Geisteshaltung, sowie Gemeinschaft, Neugier und Lebensfreude wichtig sind. Die Schule nimmt Kinder unabhängig von der familiären, wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Stellung, Religions- bzw. Konfessionszugehörigkeit und der nationalen Herkunft auf. Durch die Erziehung und Bildung nach evangelischen Glaubenssätzen und reformpädagogischen Ideen, durch die Achtung eines jeden Einzelnen in seiner Gott geschenkten Einzigartigkeit wird eine christliche Schulgemeinschaft aufgebaut. Dies fördert eine respektvolle und wertschätzende Art des Miteinanders.
Unsere Schule ist ein Ort gelebten Glaubens.
Die Evangelische Schule Robert Lansemann in Wismar steht für ganzheitliche Bildung und Erziehung. Die Grundschule mit schulartunabhängiger Orientierungsstufe ermöglicht den Kindern ein längeres gemeinsames Lernen. Wir unterstützen Kinder beim Lernen und fördern Begabungen. Jedes Kind hat das Recht auf individuelles Lernen.
Unsere Schule kooperiert konzeptionell mit dem zu ihr gehörenden, eigenständigen Hort. Gleichzeitig bietet die Schule im offenen Ganztagsbereich der Orientierungsstufe vielseitige Freizeitangebote an.
Zu den Aufgaben der Schule gehört es, die Schüler/-innen für ethisch-soziale Fragen zu sensibilisieren, Haltungen zu entwickeln und Verhaltensweisen einzuüben. Unsere schulische Erziehung soll die Schüler/innen befähigen, die christliche Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung zu entdecken.
In einem ständigen Prozess der Schulentwicklung überprüft und hinterfragt das Mitarbeiterteam regelmäßig sein pädagogisches Handeln.
Wir wollen in unserem Haus des Lernens einen Geist der Offenheit, der Kooperation und des gegenseitigen Vertrauens leben.
Merkmale für guten Unterricht an unserer Schule
- lernförderliches Klima
- klare Strukturierung des Unterrichtes und inhaltliche Klarheit
- vielfältige Motivierung
- begreifendes Lernen geprägt durch reformpädagogische Ansätze
- Methodenvielfalt
- individuelles Fördern und Fordern
- binnendifferenzierter Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen
- transparente Leistungserwartung
- vorbereitete Lernumgebung
- hoher Anteil echter Lernzeit
Medienbildung und evangelisches Profil
Medienerziehung findet in unserer Schule überall dort statt, wo Unterrichtsgestaltung und Schulklima soziale und fachliche Kompetenz fördern, gesellschaftliche Zusammenhänge erkennbar werden lassen und zugleich Beziehungen stiften. Dabei beruht unser Handeln auf der Grundlage unseres evangelischen Profils.
Unsere Gesellschaft ist immer mehr beherrscht durch die wachsende Digitalisierung. Daher ist es uns wichtig, die Schüler*innen zu einer aktiven Teilhabe zu befähigen und im Umgang mit den digitalen Medien handlungsfähig zu machen. Der Begriff der "Beherrschung durch die wachsende Digitalisierung" ist mit Bedacht gewählt, denn zur Beherrschung gehört die Distanz und die Reflexion des Gebrauches der vielen Möglichkeiten, damit der Mensch nicht ein von den Medien Beherrschter wird.
Die konkrete Umsetzung der Medienbildung unserer Schule ist detailliert im Medienbildungskonzept verankert.
Geschichte der Schule
Die Evangelische Schule Robert Lansemann (bis 2011 - Evangelische Grundschule Wismar) wurde im Jahre 2001 durch eine Elterninitiative gegründet.
Es gab die Idee, in der Hansestadt Wismar eine Grundschule zu bauen, die eine Alternative zur staatlichen Bildungslandschaft darstellen sollte. Dazu zählten u. a. ein klar erkennbares evangelisches Profil, ein transparentes Konzept, eine verstärkte Mitbestimmung- und gestaltung durch die Eltern, eine dem Schüler zugewandte Pädagogik, sowie die Einstellung von Fachkräften, die fachkompetent sind und ihren Beruf als Berufung verstehen.
Durch die Bildung des Fördervereins wurde es möglich, diese Schule zu gründen und das Prinzip einer ganzheitlichen Pädagogik zu leben. Dies geschah in einer Phase, in der in der Hansestadt Wismar aufgrund abnehmender Schülerzahlen Schulen geschlossen oder zusammengelegt wurden. Hoch engagierte Eltern, Pädagogen/innen sowie Freunde und Förderer entwickelten eine Schule, die in den vergangenen Jahren einen großen Zulauf und öffentliche Beachtung erfuhr. Die anfängliche, vorsichtige Distanz der Öffentlichkeit wich zunehmend. Die inhaltliche Transparenz der Schule, ihre Öffnung nach außen und auch gute bis sehr gute Entwicklungen der Schülerleistungen trugen dazu bei. Die Schule war in ihrem christlichen und reformpädagogischen Konzept zunehmend klarer erkennbar. Durch das Prinzip der Ganzheitlichkeit wurde und wird sie nicht nur als Lernort, sondern als Lebensort verstanden.
Mit der Einführung der schulartunabhängigen Orientierungsstufe in Mecklenburg-Vorpommern entstand bei Eltern, Schülern und Lehrern der Wunsch, eine Orientierungsstufe für unsere Schüler/innen einzurichten. Nur so konnte die eigentliche Zielsetzung, längeres gemeinsames Lernen, erreicht werden. Die Persönlichkeitsentwicklung profitiert davon. Am Ende der sechsten Klasse sind die Schüler/innen gereifter und gefestigter. Das erleichtert ihnen den Schul- und Bildungsgangwechsel. Mit Wirkung vom 1. August 2005 erhielt unsere Schule den Status einer Schule in Ganztagsform.
Im Schuljahr 2006/2007 gab es die erste fünfte Klasse an unserer Schule.
Am 21. April 2017 wurde die Spiel- und Bewegungsfläche eröffnet. Sie entstand durch die Initiative des Schulbeirates und wurde durch ehrenamtliche Tätigkeit vieler Eltern möglich.
Seit dem Schuljahr 2019/2020 haben wir unseren neuen modernen Schulneubau bezogen. Im Schuljahr 2023/2024 entstand unser "Grünes Klassenzimmer" für ein praxisnahes Lernen im Freien. Momentan wird der Bau einer eigenen Sporthalle geplant.
Das ehemalige Schulgebäude ist heute das Hortgebäude. Dort befindet sich in gemeinsamer Nutzung eine Holzwerkstatt und ein Kunstatelier. Der Hort wurde in diesem Schuljahr grundlegend saniert und der Spielplatz mit neuen Geräten ausgestattet.
Dr. Robert Lansemann
Seit dem 02.09.2011 trägt die Ev. Grundschule mit schulartunabhängiger Orientierungsstufe den Namen „Evangelische Schule Robert Lansemann“.
Wir ehren damit nicht nur einen Sohn der Hansestadt Wismar, sondern einen Christen, der durch sein Handeln Kindern und Erwachsenen ein Vorbild sein kann.
Robert Lansemann wurde am 24. Juli 1908 geboren. Er entstammte einer mecklenburgischen Juristen- und Theologenfamilie. Sein Vater Hans war Rechtsanwalt in Wismar. 1927 legte er sein Abitur an der Großen Stadtschule ab, seine Abiturarbeiten sind heute im Stadtarchiv der Hansestadt einsehbar.
Robert Lansemann promovierte mit „summa cum laude“ in Münster. 1936 kam er als Vikar an die Wismarer Nikolaikirche. Er wurde für den Dienst in der Gemeinde von der Bekennenden Kirche ordiniert.
Die Bekennende Kirche grenzte sich im Gegensatz zu den Deutschen Christen entschieden von der Ideologie der Nationalsozialisten ab. 1937 wurde Dr. Lansemann mit der Aufgabe betraut, die bekennenden Christen in Wismar zu bündeln. Das stieß in Wismar auf Kritik. Mehrmals wurde er von der Gestapo verhört. „Er soll die ideologische Vergötzung Deutschlands infrage gestellt haben“, berichtet Pastor Markus Wiechert anlässlich seines 100. Geburtstages. Im Zuge der Auseinandersetzung zwischen den Deutschen Christen und der Bekennenden Kirche kam es unter Robert Lansemann zur Herausbildung einer eigenen Gemeinde in Heiligen Geist, der wir als Schule angehören.
Ab 1945 wirkte Pastor Lansemann zunehmend diakonisch. Er half Flüchtlingsfamilien, unterstützte Menschen bei der Suche nach verschollenen Soldaten und kümmerte sich intensiv um die Kinder und Jugendlichen, die auf den Kriegstrümmern spielten.
Die Kinderkirche wurde wiederbelebt und die Konfirmandenarbeit zu einem Raum für freies Denken und gelebten Glauben. Viele Konfirmanden berichten noch heute von einer Zeit intensivsten Miteinanders und Vertrauens. Glaube und Bildung wurden zu einer Einheit. „Aus der Kraft seines Glaubens trat er später auch gegen das neue Unrechtsregime nach Ende des Krieges auf. Mutig prangerte er die Zerstörung der Volkskirche in der DDR an.“
1950 folgte die Verhaftung durch die Staatssicherheit nach einem zwölfstündigen Verhör. Seit seiner Verhaftung gab es kein Lebenszeichen mehr. Nachfragen seiner heute in Potsdam lebenden Frau Ellen wurden irreführend beantwortet. Erneute Nachforschungen nach der Wende ergaben, dass Dr. Robert Lansemann am 19. April 1951 im NKWD-Gefängnis *) am Demmlerplatz in Schwerin umkam. Als Todesursache wird der Entzug von Medikamenten vermutet.
Ein Grab gibt es nicht. Auf dem Wismarer Friedhof steht seit 1998 ein Gedenkstein für den engagierten Christen.
Seine Glaubensüberzeugung und sein Engagement für Kinder und Jugendliche leben an unserer Schule weiter.
Das Schullogo
Ein leuchtendes Grün und klare Konturen zeichnen das Logo aus. Es entstand zum zehnjährigen Geburtstag der Schule als eine Symbiose aus dem alten Symbol und neuen Impulsen. Obwohl es verschiedenste Interpretationsmöglichkeiten gibt, verweist der Fisch auf das einst geheime Zeichen für Jesus Christus zur Zeit der Christenverfolgung und auf das heutige Identifikationssymbol der Christen.
Viele biblische Stellen verweisen auf den Fisch als das Symbol für Jesus Christus selbst. Es steht für die Verbreitung der frohen Botschaft, indem Jesus die Jünger zu Menschenfischern machen möchte.
Der Fisch symbolisiert an unserer Schule das Bekenntnis zum christlichen Glauben und zu einer Pädagogik, die symbolisch „sattmachen“ kann. Gleichzeitig schafft er eine Verbindung zur Lage der Schule an der Ostsee. Die Hansestadt mit ihren Seefahrerkirchen, der Werft und dem alten Hafen mit seinem Fischhandel u. v. m. prägen die Kinder und ihre Familien und selbstverständlich auch den Schulalltag.
Das Mikrosystem „Schule“ bildet der Kreis im Logo ab, auf dessen Mitte sich der Fisch zubewegt. „Ich bin ein Teil dieser Schule – die Schule ist ein Teil von mir!“.